Nürnberg findet kein Mittel in Heidelberg

Ohne Mittel hat es für enen Falconssieg am Necker nicht gereicht. Die Nürnberger verloren mit 77:99. Foto: NBC / Thomas Disquéan

Auswärtsniederlage für die Nürnberg Falcons in der BARMER 2. Basketball Bundesliga am Sonntagabend. Nach einem guten Start und einer recht ausgeglichenen ersten Hälfte, kam das Team von Trainer Ralph Junge bei den MLP Academics Heidelberg letztlich mit 77:99 (49:41) böse unter die Räder. Insbesondere an den Brettern sahen die Gäste aus Mittelfranken nur wenig Land. Jackson Kents 22 Punkte waren unter dem Strich zu wenig. Nächste Woche geht es zum nächsten Top-Team nach Rostock.

Während es für die Nürnberg Falcons das zweite Saisonspiel war, durften die gastgebenden Academics nach ihrer Zwangsquarantäne erst heute in den Spielbetrieb 2020/21 eingreifen. Ralph Junge schickte Marcell Pongó, Martin Bogdanov, Jackson Kent, Moritz Sanders und Jonathan Maier zum Sprungball auf das Feld und konnte mit dem Start seines Teams durchaus zufrieden sein. Der erste Wurf von Jackson Kent saß (0:3), Martin Bogdanov sicherte sich nach einem Heidelberger Fehlversuch den Defensivrebound, passte weiter auf den US-Amerikaner und dieser traf auch seinen zweiten Versuch (0:5). Wenig später blockte Moritz Sanders einen Wurf von Evan McGaughey, Kent schnappte sich das Spielgerät und netzte zum 0:8 ein. Ein Blitzstart der Falcons, doch der Schein trügte. Zwar hatte die Führung der Mittelfranken längere Zeit Bestand, doch nach und nach kam Heidelberg dank der individuellen Klasse im Kader immer näher heran. Sich häufende Fehlwürfe und eine teilweise zu sorglose Reboundarbeit der Falcons spielten den Gastgebern dabei immer wieder in die Karten. Und so wurde zum Ende des ersten Viertels aus der 8 Punkte-Führung ein Rückstand (20:19).

Nürnberg findet kein Mittel

Im zweiten Viertel schienen sich die Gäste wieder gefangen zu haben. Ein 6:0-Lauf, abgeschlossen von Martin Bogdanov, brachte sie wieder in Front (22:25). Und obwohl nun die Intensität stimmte, konnte Heidelberg ausgleichen und selbst wieder in Führung gehen. Eine Serie von drei erfolgreichen Distanzwürfen in Folge bescherte der Truppe von Frenki Ignjatovic die bislang höchste Führung des Abends (44:35). Zwar konnte Jackson Kent im direkten Gegenzug auf 44:38 verkürzen, doch Heidelberg war nun wieder im Flow und erhöhte kurz vor der Pause durch den starken Sa’eed Nelson wieder auf acht Zähler (49:41). Ralph Junge konnte nicht zufrieden sein, als er und seine Spieler sich Richtung Kabine begaben und so fand der Coach deutliche Worte in der Halbzeit. Auf wirklich fruchtbaren Boden schienen diese aber nicht gefallen zu sein, denn seine Spieler fanden auch weiterhin kaum ein Mittel gegen weiter physisch überlegene und zwischenzeitlich wie entfesselt spielende Heidelberger. Nürnberg verrannte sich in Einzelaktionen, nahm schlechte Würfe und scheinbar jeder Rebound landete in den Händen der Gastgeber. Die trafen zudem aus allen Lagen und führten nach 30 Spielminuten komfortabel mit 79:60. Die 100 Zuschauer im Olympiastützpunkt zu Heidelberg waren begeistert.

Die nächsten Top-Teams warten schon

Im Schlussabschnitt versuchte die Nürnberger Mannschaft sich noch einmal aufzubäumen, doch man machte sich dabei selbst das Leben schwer. Die cleveren Academics schlugen Kapital daraus und gingen zwischenzeitlich mit 25 Punkten in Führung (87:62). Und obwohl die Falcons als Comeback-Mannschaft bekannt und berüchtigt sind, war acht Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit klar, dass man dieses Spiel wohl nicht mehr gewinnen würde. Und so kam es dann auch. Schlussendlich gewannen die MLP Academics Heidelberg mit 99:77 und fügten den Falcons damit die erste Saisonniederlage zu. „Es war eine klare Niederlage gegen eine Mannschaft mit viel individueller Klasse, Tiefe und Physis. Wir waren dem heute nicht gewachsen und haben uns dabei selbst das Leben schwer gemacht. Heidelberg gilt nicht umsonst als Top-Team und davon erwarten uns in den kommenden Spielen noch einige mehr.“ Und so lässt der nächste Härtetest nicht lange auf sich warten. Am Sonntag in einer Woche gastieren die Mittelfranken bei den ROSTOCK SEAWOLVES, die sich heute mit 86:83 gegen die Bayer Giants Leverkusen durchsetzen konnten. Tip-off zum Duell mit dem Team von Dirk Bauermann ist am 1. November um 16.00 Uhr. Die ausführlichen Stats gibt es hier.

Punkteverteilung Nürnberg Falcons: Kent 22 Pts., Maier 17 Pts., Pongó 11 Pts., Bogdanov 9 Pts., Sanders, Schröder & Fischer je 4 Pts., Feneberg & Daubner je 3 Pts., Feuerpfeil & Faatz je 0 Pts.

Key-Stats Nürnberg Falcons: Offensiv-Rebounds 1 (-11), Defensiv-Rebounds 28 (-5), Assists 18 (-3), Steals 2 (-3), Turnover 10 (+3), Blocks 1 (-2), Fouls 23 (-1). (pm-MKM)

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