Angels fehlt die Abgebrühtheit und Cleverness

Das ewig jugen Bayernderby der Damen ging erneut an den Favoriten vom Inn. Für eine Sensation waren die Angels um Respect Leaphart nicht clever genug. Foto: XCYDE Angels

Er war zum Greifen nah, der historische Sieg der XCYDE Angels in Wasserburg. Doch am Ende fehlte ein wenig Glück und ganz viel Cleverness, so dass man dem Tabellenzweiten in den beiden Schlussminuten einen 8:0-Lauf erlaubte und das Match mit 61:64 abgab. Die reguläre Saison ist vorbei, doch die XCYDE Angels sind nach wie vor im Einsatz. Playoffs? Nein Nachholspiele. In Wasserburg hätten die Nördlinger eigentlich schon am 9. Spieltag antreten müssen. Doch Corona schlug zu. Nun also zwischen der Saison und den Playoffs, Pre-Play-offs quasi, wobei es für den Zweitplatzierten aus Oberbayern nicht wirklich um wichtige Punkte ging, sehr wohl aber für die Rieserinnen. Die Imreh-Truppe braucht noch einen Sieg aus drei zu spielenden Partien um an den Playoffs teilzunehmen.

Entsprechend angespannt und nervös agierten Brodersen und Co zu Beginn, trafen schlechte Entscheidungen und vor allem keine Würfe. Wasserburg dagegen zog sich sehr entspannt in eine Zonenverteidigung zurück, gegen die die XCYDE-Mädels erst einmal viel zu einfallslos spielten. Das 23:13 nach dem ersten Viertel deutete auf eine traditionelle Niederlage der Schwäbinnen hin, denn noch nie in 13 Jahren Erstligazugehörigkeit hatten die Rieserinnen in Oberbayern Punkte mitgenommen. Doch ein 14:0-Lauf der Gäste egalisierte nicht nur den Rückstand, sondern drehte das Match komplett und brachte das Momentum zu den Nördlingerinnen. Auch wenn Wasserburgs Topstars Hebecker und Moten nach sieben Minuten Funkstille wieder anfingen zu treffen und die Halbzeitführung von 36:34 zurückholten, gingen Tony Imreh und seine Mädels doch mit dem Wissen in die Pausenbesprechung, dass auf dem ungeliebten Parkett der Badria vielleicht doch etwas zu holen ist. Während in den ersten beiden Vierteln jeweils eine Mannschaft klar dominierte, ging es im dritten Abschnitt extrem eng zu. Mehrfach wechselte die Führung, doch nie lag jemand mehr als drei Punkte voraus. Immerhin nahmen die Angels ein 51:49 zu ihren Gunsten mit in den letzten Abschnitt.

Diesen konnten sie dank sehr fein justierter Defense sogar auf 61:56 ausbauen, als nur noch zwei Minuten zu spielen waren. Dann schlug wie immer in der Crunchtime die Zeit von Wasserburgs Kelly Moten.  Sie riss das Match an sich, glich im Alleingang zum 61:61 aus und erzielte die spielentscheidenden Punkte von der Freiwurflinie zum 64:61. Den Angels fehlte es in den Schlussminuten an der nötigen Abgebrühtheit und Cleverness um den tatsächlich möglichen historischen Sieg aus Wasserburg mitzunehmen.

Zwei Chancen verbleiben den XCYDE-Girls noch den so arg herbeigesehnten Sieg zu holen, doch die Gegner werden nicht leichter. Der nächste heißt Herne, ist Tabellendritter und kommt am Sonntag nach Nördlingen.

TSV Wasserburg – XCYDE Angels Nördlingen 64:61 (23:13, 13:21, 13:17, 15:10)
IN Wasserburg spielten:
Selma Yesilova, Magaly Meynadier (11), Levke Brodersen (8), Laken James (6), Anneke Schlüter (10), Respect Leaphart (14), Victoria Waldner (10, 9 Rebounds), Julia Köppl, Laura Geiselsöder (2), Mona Berlitz  und Steffi Sachnovski.

Empfehlen
  • Facebook
  • Twitter
  • LinkedIN
Share
Getagged in