Bamberger BBL-Siegesserie gerissen

Sehenswertes Duell der „Kleinen“: T.J. Shorts (10 Punkte/Effektivität 10) gegen Bennet Hundt (11/8). Beide Playmaker standen über 25 Minuten auf dem Parkett. Foto: Bertram Wagner

64:76! Verdienter Hanseatensieg im Frankenland! Wie ein Nordsee-Orkan mit hoher Geschwindigkeit attackierten die Hamberger erfolgreich den Bamberger Korb. Die Gäste aus dem hohen Norden dominierten nach einem 0:5-Rückstand dieses brisante Mittelfeldduell, das mit unterschiedlichen Rahmenbedingungen startete. Durch zwei internationale Partien gestresste Bamberger, die zudem auf Christian Sengfelder (Schulterverletzung) verzichten mussten, auf der einen Seite und gegenüber ausgeruhte Towers-Schützlinge, die nach ihren Erfolgen gegen Berlin und München vor Selbstvertrauen nur so strotzen und dies auch auf dem Brose-Parkett in beeindruckender Manier demonstrierten.

Apropos Attacke: Die Hamburger mit einem hochmotivierten Ex-Bamberger Kameron Taylor offenbarten viel Energie bei Durchziehern und hatten 42 Wurfversuche – bei 20 Dreiern – aus dem Zweier-Bereich. Umgekehrt lautet die Bamberger Statistik: Nur 26 Zweier- und 35 Dreier-Versuche, bei einer Wurfquote aus der Distanz von nur 26 Prozent. Kein Wunder, dass die nordischen „Türme“ nicht fielen, ja nicht einmal richtig wackelten.

Schon bei der Halbzeitpause (25:42) war eine gewisse Vorentscheidung gefallen. Als die Sieger dann im dritten Viertel nochmals nachlegten, vergrößerte sich der Vorsprung auf 24 Punkte (63:39). Den Gastgeber ist positiv zu attestieren, dass sie nicht aufstecken. 2:41 Minuten vor dem Ende betrug der Hamburger Vorteil „nur“ noch neun Punkte. Doch die Gäste ließen sich durch diesen Dunking von Mateo Seric, der seine Spielzeit effektiv nutzte, nicht aus der Ruhe bringen. Nach einer Auszeit konnte der Doppel-Euroleague-Bezwinger wieder einen Gang höher schalten und im Nu waren die Brose-Hoffnungen beiseite geräumt.

„Es war eine harte Woche für uns. Den Spielern kann man keinen Vorwurf machen. Wir waren vor der Pause immer einen Schritt zu spät, waren auch in der Offensive zu langsam und hatten nicht die notwendige Energie“, analysierte Johan Roijakkers treffend. Der Headcoach verneinte die Frage, ob es zu viele Dreier im Brose-Spiel gab, ärgerte sich berechtigterweise aber über 20 Turnovers (Hamburg: 6).

Fazit: Die Bamberger Siegesserie auf nationalem Parkett ist im sechsten Spiel gerissen, die Towers erhöhen ihre Serie auf sechs Erfolge und untermauerten ihren sechsten Tabellenplatz, während Brose Bamberg Achter bleibt. Nun folgt die letzte „englische Woche“ mit einer weiten Reise für Bamberg: Am Donnerstag in Sassari und dann am Samstagabend das Oberfrankenderby in Bayreuth. Bertram Wagner

Zweistellig punkteten: Kravish (12), Hundt (11), Seric (10) für Bamberg – Kotsar (22), Taylor (16), Allen (10) und Shorts (10) für Hamburg.

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