Würzburg kann Oldenburg nicht stoppen

Gegen Oldenburg war für Florian Koch und sein s.Oliver-Team nichts zu holen. Die Unterfranken unterlagen deutlich. Foto: SOW / Viktor Meshko

Der Tabellenvierte der easyCredit BBL war auch im Rückspiel eine Nummer zu groß: s.Oliver Würzburg hat am 26. Spieltag eine deutliche 66:116-Heimniederlage gegen die EWE Baskets Oldenburg einstecken müssen. Nach einem ersten Viertel auf Augenhöhe kam die Power-Offensive der Gäste aus Niedersachsen ab der 12. Spielminute voll auf Touren und ließ sich im weiteren Spielverlauf von den ersatzgeschwächten Hausherren auch nicht mehr stoppen. Oldenburg traf alleine in der zweiten Halbzeit 14 Dreier bei 20 Versuchen (70 Prozent) und hatte mit Keith Hornsby (25 Punkte/4 Dreier), Rickey Paulding (20/2) und Neuzugang Tomislav Gabric (20/6) die besten Werfer der Partie. Auf Würzburger Seite trafen Cameron Hunt (19/3) und Florian Koch (16/2) zweistellig. „Mund abwischen, weiter gehts. Es kommen jetzt wichtige Spiele, in denen es für uns realistischer ist zu gewinnen. Ich bin auch sehr zuversichtlich, dass wir Siege holen werden“, sagte Koch nach der Partie.

Die Rollen waren vor dem Spiel noch klarer verteilt als drei Tage zuvor beim Würzburger Auswärtsspiel in Ulm: Die Oldenburger hatten das Ziel, Tabellenplatz vier und damit den Heimvorteil im Playoff-Viertelfinale gegen den Verfolger aus Crailsheim zu verteidigen und durch den 20. Saisonsieg außerdem die Playoff-Qualifikation endgültig klar zu machen. Für s.Oliver Würzburg ging es darum, ohne drei verletzte Leistungsträger „irgendwie durch diese Woche zu kommen“, wie Headcoach Denis Wucherer nach dem Spiel in Ulm betont hatte.

Auch gegen Oldenburg musste er mit Robert Lowery, Murphy Holloway und Brekkott Chapman wieder auf drei Import-Spieler verzichten und startete mit Cameron Hunt, Tyson Ward und dem deutschen Trio Julian Albus, Florian Koch und Jonas Weitzel in die Partie. Der junge Center erzielte mit einem Fade-Away-Sprungwurf auch die ersten Würzburger Punkte, nachdem das Oldenburger Urgestein Rickey Paulding die ersten fünf Zähler der Partie markiert hatte.

Cameron Hunt traf anschließend seinen ersten Dreier zum Ausgleich (5:5, 3. Minute), und in diesem Stil ging es dann im ersten Viertel auch munter weiter: Die Niedersachsen gingen mehrmals in Führung, s.Oliver Würzburg hielt sofort dagegen und glich aus: Zwei Dreier in Folge von Gäste-Spielmacher Phil Pressey konterten Julian Albus (14:14, 6. Minute) und Cameron Hunt (17:17, 8. Minute).

Kurz vor Ende des ersten Abschnitts war es Kapitän Felix Hoffmann, der nach einem Offensivrebound zum 19:21 traf – die Gastgeber erzielten im ersten Viertel sechs Punkte aus zweiten Chancen und blieben dadurch zunächst in Schlagdistanz. Einen weiteren offensiven Abpraller verwandelte Perry Jones gleich zum Start in Abschnitt Nummer zwei, und Joshua Obiesie wurde anschließend beim Zug zum Korb gefoult und traf in der 12. Minute beide Freiwürfe zum Zwischenstand von 23:24.

20 PUNKTE RÜCKSTAND KURZ VOR DER PAUSE 

Im weiteren Verlauf des zweiten Viertels war es dann aber der beste Angriff der Liga (94,4 Punkte pro Spiel), der immer besser in Schwung kam und dabei auch von einigen Unkonzentriertheiten der Hausherren profitierte. Zwar versuchte Denis Wucherer das Momentum der „Donnervögel“ gleich zweimal mit einer Auszeit zu unterbrechen, das gelang ihm aber nicht: Ein 24:5-Lauf brachte den Gästen innerhalb von sechs  Minuten eine Führung mit 20 Punkten (28:48) Differenz – lediglich einen Dunk von Perry Jones und einen Dreier von Alex King konnte s.Oliver Würzburg in dieser Phase auf der Habenseite verbuchen.

Noch vor der Pause konnte Florian Koch und Alex King auf 32:48 verkürzen, und unmittelbar nach dem Seitenwechsel war es wieder Koch, der die ersten zehn Würzburger Punkte der zweiten Halbzeit erzielte – seine beiden Dreier, ein langer Zwei-Punkte-Sprungwurf und zwei Freiwürfe in den ersten vier Minuten des dritten Viertels sorgten dafür, dass der Rückstand nicht größer wurde.

Kleiner als 13 Zähler (37:50, 22. Minute) wurde der Abstand aber auch nicht, und ab der 25. Minute übernahmen die Niedersachsen dann mit ihrer nächsten starken Phase an beiden Enden des Spielfelds endgültig die Kontrolle über das Geschehen auf dem Parkett: Ein weiterer 19:2-Lauf der Gäste bis zur letzten Viertelpause brachte die endgültige Entscheidung (44:78).

DAS SPIEL MÖGLICHST SCHNELL VERGESSEN 

Im vierten Viertel war es dann vor allem Oldenburgs Neuzugang Tomislav Gabric, der immer wieder gut in Szene gesetzt wurde: Der polnische Nationalspieler traf sechs Dreier und erzielte seine 20 Punkte komplett im Schlussabschnitt, in dem die Oldenburger stolze 10 Dreier bei 13 Versuchen versenkten und bis zum Schluss auf dem Gaspedal blieben.

„Das war ein Spiel, das wir möglichst schnell vergessen müssen. Durch den Sieg von Gießen gegen Bayern München wird uns hoffentlich noch bewusster, dass wir uns mit unseren acht Siegen nicht zurücklehnen dürfen. Wir haben noch genug Spiele, wollen alles geben und davon so viele wie möglich gewinnen“, sagte Florian Koch.

Eine Woche Zeit bleibt ihm und seinen Kollegen zur Vorbereitung auf die nächsten Begegnungen: s.Oliver Würzburg tritt am kommenden Sonntag um 15:00 Uhr bei der BG Göttingen an und empfängt drei Tage später (Mittwoch, 14. April, 20:30 Uhr) die FRAPORT SKYLINERS.

S.OLIVER WÜRZBURG -EWE BASKETS OLDENBURG 66:116 (19:24, 13:24, 12:30, 22:38) 

Für s.Oliver Würzburg spielten: 
Cameron Hunt 19 Punkte/3 Dreier, Florian Koch 16/2, Jonas Weitzel 8, Felix Hoffmann 5/1, Alex King 5/1, Perry Jones 4, Joshua Obiesie 4, Julian Albus 3/1, Tyson Ward 2, Nils Haßfurther, Julius Böhmer.

Top-Performer Oldenburg: 
Keith Hornsby 25//4, Tomislav Gabric 20/6, Rickey Paulding 20/2, Rasid Mahalbasic 9 (4 Assists/3 Steals), Phil Pressey 9/3 (3 Steals).

Key Stats:
Trefferquote aus dem Feld:
Würzburg 39 Prozent – Oldenburg 63 Prozent
Rebounds: Würzburg 25 (8 offensiv) – Oldenburg 38 (9 offensiv)
Assists: Würzburg 16 – Oldenburg 28

Florian Koch, s.Oliver Würzburg: 
„Wenn wir gegen ein Team spielen, das präsente Fünfer unter dem Korb und extrem viele gute Schützen von außen hat, kriegen wir das in dieser Saison irgendwie nicht gelöst. Direkt nach so einer Niederlage ist es natürlich schwer, etwas Positives zu sagen. Das war ein Spiel, das wir möglichst schnell vergessen müssen. Wir müssen auch hoffen, dass bei uns ein paar Jungs möglichst schnell wieder gesund werden, dass wir wieder Energie finden und dass wir aufhören, Ausreden zu finden. Es kommen jetzt wichtige Spiele, in denen es für uns realistischer ist zu gewinnen. Ich bin auch sehr zuversichtlich, dass wir Siege holen werden. Mund abwischen, weiter gehts. Durch den Gießener Sieg gegen München wird es uns hoffentlich noch bewusster, dass wir uns mit unseren acht Siegen nicht zurücklehnen dürfen. Wir haben noch genug Spiele, wollen alles geben und davon so viele wie möglich gewinnen.“

Denis Wucherer, Headcoach s.Oliver Würzburg: 
„Gratulation an die Oldenburger. Wir haben heute ein Team gesehen, das einen sehr hohen Basketball-IQ hat, das passen und werfen kann, und das dazu auch noch mit Intensität in der Verteidigung agiert. Und uns.“  (pm-PAW)

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